Sirene auf dem Polizeiauto. Was tun aus Sicht eines Rechtsanwalts bei einer Vorladung der Polizei?

Vorladung bei der Polizei: Was tun aus Sicht eines Rechtsanwalts?

Eine Vorladung bei der Polizei wegen sexuellen Übergriffs, einer sexuellen Nötigung oder Vergewaltigung kann für Betroffene eine belastende und einschüchternde Erfahrung sein. Es ist besonders wichtig, die rechtlichen Rahmenbedingungen und Handlungsmöglichkeiten zu kennen, um negative Konsequenzen zu vermeiden. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte und gibt praxisnahe Ratschläge aus der Sicht eines Rechtsanwalts.




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RA Markus Bauer Anwalt f?r Sexualstrafrecht



Bedeutung der freien richterlichen Beweiswürdigung

Der Grundsatz der freien richterlichen Beweiswürdigung ist ein zentrales Element des deutschen Strafprozesses. Er erlaubt es dem Gericht, Beweise nach eigener Überzeugung zu bewerten. Dies bedeutet, dass auch Aussagen, die unter Druck oder in Stresssituationen gemacht wurden, in die Urteilsfindung einfließen können. Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass man getätigte Aussagen später zurückziehen kann. In der Realität können diese Aussagen jedoch erhebliche rechtliche Folgen haben und sind oft nicht mehr widerrufbar. Dies unterstreicht die Wichtigkeit, sich bei einer Vorladung gut zu überlegen, ob und was man aussagt.

Keine Pflicht zum Erscheinen

Als Beschuldigter besteht keine gesetzliche Verpflichtung, einer polizeilichen Vorladung Folge zu leisten. Sie sind nicht verpflichtet, bei der Polizei zu erscheinen oder sich zur Sache zu äußern. Dies ist ein wichtiger Schutzmechanismus, um sich nicht selbst zu belasten. Es ist ratsam, eine Vorladung nicht ohne vorherige rechtliche Beratung wahrzunehmen, da unbedachte Aussagen die eigene Rechtsposition erheblich schwächen können.

Risiken unbedachter Aussagen

Viele Beschuldigte glauben fälschlicherweise, dass sie durch eine Aussage die Situation klären und Missverständnisse auflösen können. In Wirklichkeit besteht jedoch das Risiko, dass Aussagen im Vernehmungsprotokoll verzerrt oder missverständlich wiedergegeben werden. Solche Missverständnisse können leicht zu einer Verschlechterung der eigenen Lage führen. Ein Rechtsanwalt kann dabei helfen, die richtigen Worte zu finden und sicherzustellen, dass keine Aussagen gemacht werden, die später gegen den Beschuldigten verwendet werden könnten.

Keine Analogie zur amerikanischen „Fruit of the Poisonous Tree“-Doktrin

Im deutschen Rechtssystem gibt es keinen Grundsatz, der mit der amerikanischen „Fruit of the Poisonous Tree“-Doktrin vergleichbar ist. Diese Doktrin besagt, dass Beweise, die aus rechtswidrigen Ermittlungen stammen, nicht vor Gericht verwendet werden dürfen. In Deutschland können hingegen selbst dann, wenn die Polizei Fehler bei der Belehrung des Beschuldigten macht, die daraufhin gemachten Aussagen gegen den Beschuldigten verwendet werden. Zudem dürfen aus solchen Aussagen gewonnene weitere Beweismittel ebenfalls verwendet werden. Dies macht es umso wichtiger, bei einer Vorladung keine unbedachten Aussagen zu machen.

Der Rat des Rechtsanwalts

Es ist entscheidend, bei einer Vorladung zur Polizei sofort einen Rechtsanwalt zu kontaktieren. Ein erfahrener Strafverteidiger kann die Situation einschätzen, den Beschuldigten über seine Rechte aufklären und eine Verteidigungsstrategie entwickeln. In vielen Fällen kann eine sorgfältige rechtliche Beratung dazu führen, dass das Verfahren eingestellt wird, bevor es zu einer Gerichtsverhandlung kommt. Der Anwalt kann sicherstellen, dass keine unüberlegten Aussagen gemacht werden, die später zu einer Verurteilung führen könnten.

Aktuelle Urteile des Bundesgerichtshofs

Ein aktuelles Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH, Urteil vom 20. Juli 2023 – 4 StR 32/23) verdeutlicht die Risiken unbedachter Aussagen. In diesem Fall wurde die besondere Bedeutung der freien richterlichen Beweiswürdigung in einer Aussage-gegen-Aussage-Konstellation hervorgehoben. Das Gericht stellte klar, dass die Aussagen der Beschuldigten wesentlich zur Verurteilung beigetragen haben, obwohl sie in belastenden Situationen gemacht wurden. Dies zeigt, wie wichtig es ist, bei einer polizeilichen Vorladung einen Anwalt zu konsultieren, um sich vor rechtlichen Nachteilen zu schützen.

Fazit: Negative Konsequenzen vermeiden

Eine polizeiliche Vorladung ist eine ernstzunehmende Angelegenheit, bei der der Beschuldigte bedacht und informiert handeln sollte. Der erste und wichtigste Schritt sollte immer die Kontaktaufnahme mit einem erfahrenen Rechtsanwalt sein, der den Beschuldigten umfassend beraten und begleiten kann. Durch eine sorgfältige Vorbereitung und die Wahrung der eigenen Rechte können unnötige Fehler vermieden und die bestmögliche Verteidigungsstrategie entwickelt werden.

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Vorladung bei der Polizei: Was tun aus Sicht eines Rechtsanwalts? Zuletzt aktualisiert: 05.08.2024 von advo_sexualstrafrecht_admin